Shampoos, ein Thema für sich. Warum gibt es denn so viele unterschiedliche Shampoos, ist das überhaupt nötig? Die Frage ist durchaus nicht so leicht zu beantworten. Wir haben in unseren Geschäften in den 90er Jahren mit einer Firma gearbeitet, die nur ein einziges Shampoo im Sortiment hatte. Dies hatte nur eine Aufgabe, Reinigen. Alles andere wurde dann von den Conditionern und Haarkuren geregelt. Das Shampoo war ausschließlich für die Reinigung zuständig. Wir waren davon wirklich begeistert.
Warum hat sich das nicht durchgesetzt? Ich denke, die Industrie ist da zu stark in unseren Köpfen. Wir wollen mehr von allem, Optionen überall. Das führt dazu, das jede Serie aus teilweise 4-6 unterschiedlichen Shampoos besteht.
Auch im Bereich der Behandlung von Schuppen haben wir die Erfahrung gemacht, das nicht das meist aggressive Schuppenshampoo die Lösung gebracht hat. Diese Shampoos entfernen zwar alle Schuppen, aber durch dieses Entfernen entstehen kleine Entzündungen auf der Kopfhaut, die dazu führen, das wieder neue Haut produziert wird, bevor sich die alte gelöst hat. Ein Teufelskreis, der aber dafür sorgt, das man permanent Schuppenshampoos verwendet. Das Problem wird nicht gelöst. Gut für die Industrie. Sollte man dann kurzfristig mal ein anderes Shampoo verwenden, sind sofort die Schuppen wieder da und schon holt man das Schuppenshampoo wieder aus dem Badezimmerschrank.
Hätte man in der Situation die Geduld (ca. 2-3 Monate), die Kopfhaut durch ein sehr mildes Produkt bei der Heilung zu unterstützen, wären wahrscheinlich 90 % aller Probleme gelöst. Es kommt zwar zu Beginn zu verstärkter Bildung von Schuppen, da diese ja nicht mehr abgelöst werden, aber das legt sich nach kurzer Zeit. Diese Erfahrung machen wir seit bestimmt 30 Jahren.
Ein ähnliches Spiel gibt es mit fettigem Haar. Oftmals ist entweder die Kopfhaut durch zu viel und zu starke Reinigung zu trocken (dann reagiert die Kopfhaut mit Fettbildung, weil es ja das Signal gibt: Haut zu trocken, muss Fett produzieren), oder aber auch die Belastung der Kopfhaut oder des Haares mit zu vielen Produkten, die wasserunlöslich sind.
Ein mildes Shampoo wäre dafür meistens auch die Lösung.
Wir verwenden zum Beispiel in unseren Geschäften im Barbershop nur ein einziges Shampoo für alle Haartypen und Kopfhautprobleme (dies in verschiedenen Duftrichtungen, aber mit gleicher Wirkung), auch im Damenbereich greifen wir zu 70 % darauf zurück (Haarschäden durch Farbe, Strähnen oder Umformungen werden danach spezifisch mit dem entsprechenden Conditioner behandelt).
Für jeden, den es interessiert, die von uns verwendeten Produkte stehen unter dem Artikel.
Es ist also ein schwieriges Thema. Aber manchmal gibt es auch ganz einfache und simple Lösungen. Es ist auf jeden Fall nicht die Lösung, 5-10 verschiedene Produkte im Schrank zu haben, die man meist nur ein bis zweimal verwendet, um dann das nächste zu kaufen. Meistens müssen es die Kinder oder die Männer ausbaden, die diese Produkte dann aufs Auge gedrückt bekommen (diese Geschichten hören wir täglich).
Ich hoffe, etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben, bis zum nächsten Mal.
Thorsten
