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Ernährung vs. Nahrungsergänzungsmittel: Warum reicht ausgewogenes Essen allein selten aus?

Ein gesunder Körper braucht eine Mischung aus zahlreichen Mineralstoffen, Nährstoffen und Vitaminen, um optimal zu funktionieren. Die Art, wie wir uns ernähren, trägt maßgeblich zur körperlichen Gesundheit bei. Aber reicht es wirklich aus, Obst und Gemüse auf den Speiseplan zu setzen und auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten zu achten? In den meisten Fällen nicht. Das liegt schon allein daran, dass wir nicht jeden Nährstoff über Lebensmittel aufnehmen können. Nahrungsergänzungsmittel können die Lücke schließen, aber nur, wenn sie optimal ausgewählt wurden.

Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

Ein NEM ist ein Produkt, das darauf ausgelegt ist, die normale Ernährung zu ergänzen. Es enthält Nährstoffe und andere Substanzen mit ernährungsspezifischer Wirkung in konzentrierter Form.

Dazu gehören:

  • Mineralien
  • Aminosäuren
  • Kräuter
  • Mineralien
  • Vitamine
  • Enzyme


Wenn Nahrungsergänzungsmittel speziell zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten beworben oder verwendet werden, gelten sie als Arzneimittel. Besitzt ein NEM somit spezifische medizinische Eigenschaften, muss es entsprechend gekennzeichnet und deklariert sein und ist meist sogar apothekenpflichtig. Bei solchen Produkten muss der Hersteller nachweisen, dass es sich um ein sicheres Produkt handelt und dass es tatsächlich wirksam ist.

Wer benötigt Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich zur gesunden Ernährung?

Nicht jeder Mensch ist auf Nahrungsergänzungsmittel angewiesen, die präventive Einnahme wird oft sogar abgelehnt. Erst, wenn ein Mangel aufgetreten ist, ergibt es Sinn, diesen gezielt mit Präparaten zu behandeln. Ein typisches Beispiel ist Vitamin B12.

Es ist ausschließlich in tierischen Lebensmitteln in verwertbarer Form vorhanden, sodass bei veganer oder vegetarischer Ernährung schnell ein Mangel entsteht. Das in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltene B12 kann vom Körper nicht aufgenommen und verarbeitet werden. Folglich kann nur eine Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln dafür sorgen, dass es nicht zu Mangelerscheinungen kommt.

Ähnlich sieht es bei Vitamin D aus, wobei dieses Vitamin auch über die Nahrung nur grenzwertig und in geringer Menge aufgenommen werden kann. Vitamin D wird vom Körper selbst produziert, wenn er genug Sonnenlicht bekommt. Während der Herbst- und Wintermonate leiden viele Menschen unter Vitamin-D-Mangel.

Die Therapie mit Nahrungsergänzungsmitteln ist hier die einzige Option, um diesen Mangel auszugleichen. Vitamin D gehört zu den Vitaminen, bei denen eine Überdosierung schädlich ist. Wahllose Substitution ist daher ein Fehler, stattdessen ist ein vorheriger Bluttest beim Arzt dringend empfehlenswert!

Grundsätzlich brauchen Menschen immer dann Nahrungsergänzungsmittel, wenn sie bestimmte Stoffe nicht über die Ernährung aufnehmen können. Auch wenn der Körper ihm die zugeführte Nahrung nicht optimal verarbeiten kann, entstehen Mangelerscheinungen.

So haben Patienten mit Morbus Crohn oft das Problem, dass sie Zink, Folsäure und Vitamin B12 zwar mit der Ernährung aufnehmen können, der Darm die Inhaltsstoffe aber nicht optimal resorbiert. Auch dann ist es wichtig, dass mit NEMs gegen einen Mangel vorgegangen wird.

Verarbeitete Lebensmittel decken den Bedarf oft nicht

Der Körper gepflegt, die Ernährung gesund und zusätzlich noch viel Bewegung im Alltag. Das, was wir eigentlich für die körperliche Gesundheit brauchen, können wir im Alltag oft nicht leisten.

Kaum jemand kann sich davon freimachen, in stressigen Zeiten verarbeitete Lebensmittel zu konsumieren, zulasten des Vitamin- und Mineralstoffgehalts. Bei der Verarbeitung gehen wichtige Inhaltsstoffe von Lebensmitteln verloren und stehen nicht mehr zur Verfügung, obwohl das Lebensmittel eigentlich gesund ist.

Ein gutes Beispiel ist Vollkorngetreide. Es enthält Mineralien wie Magnesium, Selen, Eisen und zahlreiche Vitamine der B-Gruppe. Bei der Verarbeitung zu Weißmehl werden Keim und Kleie des Korns entfernt. Genau hier sind allerdings die meisten Nähr- und Ballaststoffe enthalten.

Durch diesen Verarbeitungsprozess verliert das Weißmehl einen Großteil seiner ursprünglichen Vitamine und Mineralien. Es wird zwar manchmal wieder angereichert, die eigentlichen Werte werden dabei aber nicht mehr erreicht. Ernährungsphysiologisch hat Weißmehl also keinen Mehrwert für den Konsumenten.

Tatsächlich sind es aber solche hochverarbeiteten Produkte, die auch zur Herstellung anderer Lebensmittel genutzt werden. Selbst das vermeintliche „Roggenbrötchen“ beim Bäcker enthält oft nur einen geringen Anteil Roggenmehl und einen größeren Anteil Weißmehl. Zu wenig Nährstoffe, um den Bedarf wirklich zu decken.

Besondere Umstände erhöhen den Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln

Selbst wenn es nicht an der Ernährung liegt, kann es passieren, dass Nähr- und Mineralstoffe nicht optimal aufgenommen und vom Körper verwertet werden. Es gibt bestimmte Personengruppen, die stärker auf eine externe Versorgung angewiesen sind.

Dazu gehören:

Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers ab, bestimmte Mineralstoffe und Vitamine zu absorbieren. Beispielsweise ist die Hautsynthese von Vitamin D nicht mehr ausreichend und auch B12 wird nicht mehr optimal aufgenommen.

Schwangere und stillende Frauen: Während der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Bedarf an bestimmten Nährstoffen wie Folsäure, Eisen und Calcium, um die Entwicklung des Kindes zu unterstützen.

Personen mit Diäten: Veganer oder Vegetarier können Schwierigkeiten haben, ausreichende Mengen bestimmter Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen, Calcium, Zink oder Omega-3-Fettsäuren zu erhalten, da diese fast ausschließlich in tierischen Produkten vorkommen.

Medizinische Gründe: Erkrankungen wie Osteoporose, chronische Nierenerkrankungen oder Malabsorptionssyndrome wie Zöliakie können den Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln erhöhen, da der Körper selbst bei gesunder Ernährung nicht alle Nährstoffe aus den Lebensmitteln ziehen kann.

In solchen Fällen sind Bluttests wichtig, um zu belegen, ob und welche Mineralien und Nährstoffe dem Körper fehlen. Aus medizinischer Sicht ist es ineffektiv, einfach ins Blaue zu substituieren. Eine gezielte Therapie eines Mangels ist hingegen gesundheitsfördernd und sinnvoll.

Eine vitamin- und mineralstoffhaltige Ernährung ist eine gute Basis für die Deckung des Vitamin- und Mineralstoffhaushalts. Ist der Körper allerdings nicht in der Lage, diese Nährstoffe zu absorbieren, wird es schwierig. So kann dennoch der Bedarf an NEMs steigen. Klarheit liefert ein Blutbild beim Arzt, das Mangelerscheinungen aufdecken kann und für eine gezielte Substitution sinnvoll ist.

Bild: Adobe Stock / Amenic181 / 606939732

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